Wissenswertes über den Weihnachtsstern
Es gibt eine Menge Wissenswertes über den Weihnachtsstern. Bild: SfE.
Weihnachtsstern, Poinsettie, Stern der Azteken – alleine die Bandbreite an verschiedenen Namen für die Euphorbia pulcherrima lässt erahnen, dass es so manchen wissenswerten Fakt über die beliebte Zimmerpflanze gibt. So handelt es sich beispielsweise bei den oft als Blütenblätter wahrgenommenen, farbigen Hochblättern eigentlich um die so genannten Brakteen, in dessen Mitte sich die eigentlichen, eher unscheinbaren Blütenstände befinden.
Während der Weihnachtsstern bei uns generell als Symbol für die Weihnachtszeit gilt, gehen die Amerikaner noch einen Schritt weiter: am 12. Dezember wird der „National Poinsettia Day“ gefeiert, an dem traditionell ein Weihnachtsstern an die Liebsten verschenkt wird. Ein Feiertag mit Tradition, der durch den US-Kongress schon am 12.12.1852 ins Leben gerufen wurde, als der Namensgeber der Poinsettie, Joel Robert Poinsett, verstarb.
Der Christstern wird anders als viele Kulturpflanzen nicht überwintert, sondern übersommert – wenn er nicht direkt nach der Blüte über die Feiertage fälschlicher Weise entsorgt wird. Da kommt so manche Frage bezüglich der Pflege auf, die wir in unserem ausführlichen Steckbrief und anschließendem FAQ-Bereich beantworten.
Steckbrief
Botanischer Name:
Euphorbia pulcherrima
Trivialnamen:
Weihnachtsstern, Poinsettie, Christstern, Adventsstern, Herbststern, Stern der Azteken
Botanischer Ordnung:
Malpighienartige (Malpighiales)
Botanischer Familie:
Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Botanischer Gattung:
Wolfsmilch (Euphorbia)
Herkunft:
Südamerika, Hochebenen Mexikos
Wuchsverhalten:
strauchig, verzweigt, immergrün
Wuchsformen:
Minipflanzen, Ein- oder Mehrtrieber, Büsche, Stämmchen
Wuchshöhe:
meist 50-100 cm, am Naturstandort bis zu 6 Meter
Blütezeit:
Oktober bis Januar
Laubblätter:
lanzettlich bis eiförmig, zugespitzt, sattgrün
Hochblätter:
rot, rosa, lachsfarben, weiß, creme, gelb, panaschiert je nach Sorte
Blüten:
unscheinbare Trugdolden, Gelbgrün
Giftige Pflanzenteile:
alle Pflanzenteile leicht giftig, insbesondere milchiger Pflanzensaft
Häufige Fragen – FAQ
Der Standort für die Poinsettie sollte hell, nicht aber der direkten Sonne ausgesetzt sein. Keine kalten Fensterbänke und Plätze mit Zugluft für den Weihnachtsstern wählen.
In der Heimat des Weihnachtssterns, den tropischen Laubwäldern Mexikos, Mittel- und Südamerikas, fallen die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt. Die Temperaturen sollten für die Zimmerpflanze niemals unter 5 Grad Celsius fallen!
Der Weihnachtsstern benötigt Temperaturen zwischen 18 und 21 Grad Celsius. Bei zu viel Wärme verblüht er rasch, während Kälte und Zugluft zum Abwurf der Blätter führen.
Eigentlich eine reine, kälteempfindliche Zimmerpflanze, kann die Poinsettie nach der Blütezeit im Sommer einen geschützten Platz im Garten bekommen, wenn die Temperaturen stetig über 10 Grad Celsius liegen.
Der Weihnachtsstern mag keine Staunässe! Wenn die Erdoberfläche abgetrocknet ist, kann zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser verwendet werden. Am besten über einen Untersetzer wässern und nach 20 Minuten das überschüssige Wasser abgießen.
In Frisches Substrat gepflanzt ist eine Düngung zunächst nicht notwendig. Es kann das ganze Jahr während der Wachstumsphase im Rhythmus von drei bis vier Wochen kalibetont gedüngt werden. Von August bis Oktober weniger Dünger oder ganz einstellen. Vor der Blütezeit wird alle zwei Wochen ein phosphorhaltiger Dünger gegeben.
In der Wachstumsphase nach der Blüte wird ein Kali-Dünger verwendet. Vor der Blütezeit ist Phosphorhaltiger Dünger geeignet, um die Bildung der farbigen Hochblätter anzuregen.
Wirft der Weihnachtsstern seine Hochblätter ab benötigt er zunächst eine Ruhepause mit reduzierten Wassergaben und kühleren Temperaturen von Ende Februar bis April. Im April umtopfen und um die Hälfte zurückschneiden. Ab Oktober wird er über mindestens sechs Wochen für 12 oder mehr Stunden am Tag abgedunkelt, damit sich erneut die farbigen Hochblätter bilden.
Ab Ende Februar bis April werden die Wassergaben reduziert. Nach dieser Ruhezeit wird die Pflanze bis auf 20 cm zurückgeschnitten und gießt erneut etwas mehr. Bit Mitte September flüssigen Blumendünger geben. Ab 22. September die Pflanze nur noch 12 oder weniger Stunden am Tag beleuchten.
Soll der Weihnachtsstern pünktlich zu Weihnachten seine farbigen Hochblätter zeigen, sollte ab Oktober für mindestens sechs, bestenfalls acht Wochen eine Abdunklung der Pflanze erfolgen. Die Kurztagspflanze benötigt zur Blütenbildung weniger als 12 Stunden Licht.
Wächst der Weihnachtsstern nicht kompakt, kann er problemlos in Form geschnitten werden. So wird dieser auch zur Ausbildung neuer Triebe angeregt. Bei mehrjähriger Pflege kann die Pflanze um die Hälfte zurückgeschnitten werden, wenn die Blüte vorüber ist. Wer Vasen oder Gestecke mit Poinsettien-Trieben schmücken möchte, kann Triebe herausschneiden. Es sollten bei Schnittarbeiten stets Handschuhe getragen werden.
Im April kann der Weihnachtsstern bei mehrjähriger Kultur umgetopft werden, wenn der Pflanztopf vollständig durchwurzelt ist. Alle zwei bis drei Jahre ist das Umtopfen in der Regel sinnvoll. Der neue Topf sollte nur geringfügig größer und sehr gut gereinigt sein. Alte Erde und ungesunde Wurzelteile werden behutsam entfernt.
Als Pflanzsubstrat für den Weihnachtsstern eignet sich Kakteenerde besonders gut, da Sie sehr durchlässig ist. Wird normale Pflanzerde genutzt, muss eine Drainage aus Kieseln oder Blähton geschaffen werden.
Unter Glas gezüchtet steht der Weihnachtsstern jedes Jahr ab etwa Anfang November zum Verkauf.
Weihnachtssterne sind überaus beliebt und stehen im Einzelhandel großflächig zum Verkauf. Neben Fachgeschäften wie Floristen und Gartencentern gibt es sie häufig in Baumärkten, Discountern und mittlerweile auch online zu kaufen.
Bei richtiger Pflege können die Topfpflanzen mehrjährig gehalten werden. Abgeschnittenen, für Dekorationen genutzte Pflanzentriebe können sich für bis zu zwei Wochen halten, wenn die Schnittstellen über eine Kerzenflamme gehalten werden.
Schmeißt der Weihnachtsstern die farbigen Hoch- oder grünen Laubblätter ab, ist dies oft auf Pflegefehler zurückzuführen. Zugluft, Lichtmangel, falsche Wassergaben oder die falsche Temperatur können schuld sein. Nach der Blüte ist es ganz normal, dass die farbigen Hochblätter abfallen.
Ursprünglich stammt der Weihnachtsstern aus Mexiko und anderen südamerikanischen Ländern, wo er als bis zu fünf Meter hoher Busch wachsen kann. 1804 kam die Pflanze erstmals nach Europa.
Alle Pflanzenorgane der Poinsettie sind schwach giftig. Mit dem für die Gattung der Euphorbien typischen, milchigen Pflanzensaft sollte besonders vorsichtig umgegangen werden. Er kann bei Kontakt zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen. Bei Verzehr kommt es zu Magenschmerzen, Übelkeit sowie Brechreiz. Kinder und Haustiere sind von der Pflanze unbedingt fernzuhalten!
Pflanzen wie Weihnachtsstern und Weihnachtskaktus blühen nur dann, wenn sie weniger als zwölf Stunden am Tag beleuchtete werden. Deshalb ist es bei diesen so genannten Kurztagspflanzen wichtig, diese vor der Blütezeit entsprechend abzudunkeln.