Wie sollte ich meinen Weihnachtsstern gießen?
Das Klischee, dass der Christstern nur eine sehr kurzzeitige Lebensdauer hat, ist wohl oftmals mit den falschen Pflegemaßnahmen in Verbindung zu bringen. Verliert die Zierpflanze die farbigen Kronblätter oder lässt diese erschlafft hängen, liegt das nicht selten an dem nicht richtig gewählten Maß bei der Bewässerung. Die fehlerhafte Bewässerung gehört zu den häufigsten Problemen bei der Pflege der Poinsettie. Verfärben sich die Laubblätter gelblich wird leider oft darauf geschlossen, dass nicht genug Wasser vorhanden ist. Dabei gilt beim Gießen des Weihnachtssterns: Lieber etwas zu wenig als zu viel!
Gelbe und herabfallende Blätter sind beim Weihnachtsstern eigentlich kein Zeichen für fehlende Feuchtigkeit, sondern für sich aufstauende Nässe. Staunässe bekommt der Euphorbia pulcherrima überhaupt nicht, weshalb eine zusätzliche Wassergabe bei gelblichen Blättern das Ende der Pflanze besiegelt. Wir fassen alle Tipps zur richtigen Bewässerung der Poinsettie zusammen.
Wassergabe mit Maß
Je nachdem, wie groß das Substratvolumen ist und wie es um die Luftfeuchtigkeit steht, sollte der Weihnachtsstern alle sieben bis zehn Tage gewässert werden. Das bedeutet, dass die Erde zwischenzeitlich antrocknen darf, bis wieder eine Wassergabe erfolgt. Beginnen die Blätter herabzuhängen, steht zu wenig Wasser zur Verfügung. Um nasse Wurzeln in jedem Fall zu vermeiden sollte ein Übertopf mit Abflusslöchern gewählt und ein Untersetzer verwendet werden. Die Wassergabe per Tauchbad hat sich besonders bewährt, um den Topfballen durchdringend und gleichmäßig zu befeuchten. Auch die Wassergabe über den Untersetzer ist besonders schonend, dabei wird so lange Wasser nachgegossen, bis das Substrat nichts mehr aufnimmt. Den Untersetzer in beiden Fällen nach etwa 20 Minuten leeren. Beim Weihnachtsstern Gießen von oben besteht die Gefahr, dass sich Feuchtigkeit zwischen den Pflanzenteilen sammelt und so Fäulnis begünstigt wird.
Eine weitere, wichtige Rolle spielt die Beschaffenheit des Gießwassers selbst. Da bekannt ist, dass Weihnachtssterne bereits auf einen kalten Untergrund empfindlich reagieren, sollte es wenig verwundern, dass auch das verwendete Wasser nicht zu kalt sein sollte. Bestenfalls wird Leitungswasser bei Zimmertemperatur stehen gelassen. So wird nicht nur die richtige Temperatur erreicht, sondern auch eine übermäßige Zugabe von Kalk verhindert. Es gibt zwar kalkempfindlichere Pflanzen als die Poinsettie, dennoch sollte besonders bei besonders hohen Kalkwerten das Wasser entkalkt, oder auf Regenwasser zurückgegriffen werden.
Zusammengefasst bedeutet das für die Wässerung des Weihnachtssterns während der Blütezeit:
- abgestandenes Leitungswasser oder Regenwasser auf Zimmertemperatur verwenden
- Wassergabe über den Untersetzer oder durch Tauchen des Topfballens
- nach 20 Minuten überschüssiges Gießwasser im Untersetzer leeren
Gießverhalten an Ruhezeit anpassen
Da bereits in der Blütezeit bedächtig mit den Wassergaben vorgegangen wird, verwundert es nur wenig, dass in der so genannten Ruhezeit, nach der Blüte für etwa 12 Wochen, der Weihnachtsstern noch weniger Wassergaben benötigt. Es sollte grade so viel gegossen werden, dass das Substrat nicht komplett durchtrocknet. Als Vorgabe kann eine Wöchentliche Wassergabe von einem „Schluck“ genommen werden. Diesen kleinen Schuss Wasser bekommt die empfindliche Zimmerpflanze wie gewohnt über den Untersetzer verabreicht. Nach etwa sechs bis acht Wochen werden sich die farbigen Hochblätter grün färben und die Pflanze wird kräftig zurückgeschnitten. Danach kann wieder etwas mehr gegossen werden, um die Poinsettie beim Neuaustrieb zu unterstützen.
Tipps bei Pflegefehlern
Egal wie sehr man sich mit der Pflege der Poinsettie theoretisch auseinandersetzt und sich nach bestem Gewissen bemüht alles richtig zu machen, kann es immer zu Fehler bei der Wassergabe kommen. Einmal das wöchentliche Gießen vergessen – oder den Untersetzer nach der Wässerung nicht ausgeleert und schon beginnen die Triebe des Weihnachtssterns herabzuhängen. Trotzdem muss die Pflanze nicht direkt entsorgt werden, denn wer schnell reagiert kann noch einiges retten.
- Besonders nasse Wurzelballen können gerettet werden, indem sie dick mit saugfähigem Küchenpapier umwickelt werden, damit ihnen Feuchtigkeit entzogen wird
- Ein extrem trockener Ballen wird in Wasser getaucht, bis keine Blasen mehr aufsteigen